Am 29. April heiraten Kate und William
nachtstudio
In Deutschland ist gerade einmal ein lächerliches halbes Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung adlig.
Informationen zu den Gästen:Walter Demel, Christine Gräfin von Brühl, Ulrike Grunewald, Karina Urbach Und doch werden Berichte, Anekdoten und Geschichten aus den adeligen Häusern gerne gehört, gesehen und gelesen. Der Medienhype um die Adligen und ihr Tun ist groß und ist im Zuge der um sich greifenden Medialisierung und der damit verbundenen Aufklärung keineswegs kleiner geworden.
William und Kate
Die bevorstehende Hochzeit von Kate und William soll gemäß den erwarteten Zuschauerzahlen neue Maßstäbe setzen: 2,5 Milliarden Zuschauer erwartet man weltweit. Was spielt es dabei für eine Rolle, ob die Briten dieser Hochzeit skeptisch gegenüberstehen? - Die Welt wird teilhaben an der perfekten Inszenierung, die Träume vieler Mädchen werden sich auf die noch verbleibenden blaublütigen Junggesellen richten und auch die größten Anti-Royalisten werden sich der Präsenz des Ereignisses in den Medien nicht entziehen können.
Dabei ist es ja keinesfalls so, dass alle, die diese Hochzeit bejubeln, die Monarchie als natürliche Regierungeform rehabilitiert sehen wollen. Was fasziniert die Menschen rund um den Globus an dem englischen Königshaus, das ja neben all dem Glamour auch immer wieder mit handfesten Skandalen aufwartet.
Noblesse oblige
Adel verpflichtet: Das weiß jeder. Aber wozu eigentlich? Zur Religion? Zu karitativem Engagement? Zur Pflege des kulturellen Erbes und somit zu Tradition? Zur Familiengeschichte? Auf jeden Fall handelt es sich um eine andere Lebensform, als sie die meisten Menschen leben. Werte wie Kontinuität und Nachhaltigkeit werden in Adelskreisen hochgehalten.
Hat das auch die Begeisterung für Karl Theodor zu Guttenberg begründet? War er als Politiker wirklich anders als seine bürgerlichen Kollegen? Wird man seine kindlichen Prägungen auch dann nicht los, wenn man sich dem Adel, zum Beispiel durch unstandesgemäße Hochzeit entzieht? Und umgekehrt, bleiben einem die adligen Umgangsformen verschlossen, wenn man sie nicht von Kindesbeinen an in Schlössern, Internaten und Reitställen erlernt hat?
Dieses und anderes fragt Volker Panzer seine Gäste in der kommenden nachtstudio-Sendung zu nächtlicher Stunde.
Buchtipps der Redaktion:
Xenia Prinzessin von Sachsen: Xenia - Aus dem Leben einer Prinzessin im 21. Jahrhundert,Schwarzkopf & Schwarzkopf: Berlin 2011
Eduard von Habsburg-Lothringen: Wo Grafen schlafen. Was ist wo im Schloss und warum?, C.H.Beck: München 2011-03-29
Eckart Conze und Monika Wienfort (Hg.): Adel und Moderne. Deutschland im europäischen Vergleich im 19. und 20. Jahrhundert, Böhlau: Köln 2004
Eckart Lohse und Markus Wener: Guttenberg Biografie, Droemer: München 2011
The Prince of Wales mit Tony Juniper & Ian Skelly: Harmonie. Eine neue Sicht unserer Welt, Riemann: München 2010
Alexander von Schönburg: Alles, was sie schon immer über Könige wissen wollten, aber nie zu fragen wagten, Rowohlt: Berlin 2008
Anna von Bayer: Karl-Theodor zu Guttenberg. Aristokrat, Politstar, Minister, Fackelträger: Köln 2010
Hinweise zur nächsten Sendung:
Das nächste nachtstudio wird am 1. Mai 2011 ausgestrahlt. Volker Panzer wird dann u.a. mit dem Soziologen Klaus Dörre, der Chefredakteurin des Wirtschaftsmagazins brandeins Gabiele Fischer und dem Journalisten Holm Friebe über verschiedene Perspektiven von Arbeit diskutieren.
Mit Material von ZDF © ZDF 2011
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